Ein Bericht von Philipp Wagner
Europa umgibt uns täglich, stündlich, in jedem Augenblick. Meist bemerken wir gar nicht, inwieweit unser Leben durch die Europäische Idee geprägt ist, wir empfinden sie als selbstverständlichen Teil unseres Alltags. Die belgische Großstadt Brüssel gilt als Hauptstadt Europas, da sie eine Vielzahl an Institutionen der Europäischen Union beheimatet.
Um Europa und seine Hauptstadt hautnah zu erleben, unternahmen 35 Musiker des Saarländischen Jugendzupforchesters (SJZO) gemeinsam mit ihrem Dirigenten Stefan Jenzer und dem Organisator Thomas Kronenberger am langen Wochenende von Christi Himmelfahrt eine Reise nach Brüssel.
Untergebracht waren die jungen Musiker im NH Hotel Stephanie, einem vornehmen Hotel in der Innenstadt, das von Beginn an von allen Mitreisenden wertgeschätzt wurde. Insbesondere die Gastfreundlichkeit und Offenheit, dass das Orchester sogar in der Hotellobby proben durfte, war sehr zuvorkommend von den Betreibern.
Am ersten Tag stand neben der Anreise und einer abendlichen Probe eine Stadtrundfahrt auf dem Programm. Dabei konnten alle viele wichtige Sehenswürdigkeiten von Brüssel bestaunen und einen ersten Eindruck der Stadt gewinnen. Abends kehrte die Gruppe gemeinsam in einer Pizzeria ein und genoss die Freizeit, die jedem noch zur Verfügung stand.
Nach einem reichhaltigen Frühstück am nächsten Tag wurde die Landesvertretung des Saarlandes in Brüssel besucht. Sie hat die Aufgabe, die Interessen unseres sehr europäischen Bundeslandes vor den EU-Organisationen zu vertreten. Einige Musiker bedankten sich bei der Landesvertretung mit einem musikalischen Gruß, der für alle Anwesenden ein Genuss war.
Anschließend begaben sich die Reisenden mitten ins Viertel der Europäischen Union, wo im Parlamentarium die Geschichte und Gegenwart Europas interaktiv bestaunt wurden konnte. Dort hatte jeder die Gelegenheit, unter anderem einige Sitzungen des Parlaments aus der Sicht eines Abgeordneten zu erleben oder sich über Perspektiven der EU zu informieren.
Nach einer kurzen Stärkung an der wohl berühmtesten Frittenbude Belgiens mit den angeblich weltbesten Pommes Frites fand am Abend eine weitere Probe statt.
Auch am Vormittag des darauf folgenden Tages wurde weitergeprobt, allerdings diesmal nicht in der Hotellobby, sondern an dem Ort, an dem sonntags ein Konzert stattfinden sollte: In der Kirche einer deutschsprachigen katholischen Gemeinde mitten in Brüssel. Der sehr hell und offen gestaltete Raum ließ bereits bei der Generalprobe Vorfreude auf den Auftritt aufkommen.
Bei einem Besuch der belgischen Hauptstadt darf auch selbstverständlich das Atomium nicht fehlen. Der Busfahrer Charly brachte die Gruppe trotz einiger Hindernisse sicher dorthin, sodass vier der insgesamt neun Kugeln mit den darin enthaltenen Ausstellungen besichtigt wurden.
Da der Regen endlich aufgehört hatte und sogar einige Sonnenstrahlen sichtbar waren, begaben sich die Musiker ins Zentrum von Brüssel, wo die Gelegenheit bestand, weitere Sehenswürdigkeiten wie das Rathaus, den nur 61 Zentimeter hohen Manneken Pis oder kleine Geschäfte zu erleben.
Am Abend stand ein kulturelles Highlight auf dem Programm: Die Hauptstadt Europas ist nämlich sehr weltoffen und hat neben der europäischen Kultur auch noch viele anderen Kulturen zu bieten. So wurde in einem afrikanischen Restaurant zu Abend gegessen und scharfe Saucen, Kochbananen und andere Spezialitäten probiert.
Schließlich war schon der letzte Tag angebrochen. Wehmütig wurden die Koffer und Instrumente gepackt und die Zimmer geräumt. Allerdings war nicht das Saarland, sondern zunächst die katholische Kirche vom Vortag das Ziel. Dort gestaltete das Saarländische Jugendzupforchester eine Messe musikalisch mit und bot anschließend noch ein Konzert mit vielen weiteren Stücken, die zuvor intensiv einstudiert worden sind. Das Publikum applaudierte bei jedem Werk eifrig und feierte den Erfolg der 35 jungen Musiker.
Stolz und motiviert führte allerdings dann kein Weg daran vorbei, den Heimweg anzutreten. Rückblickend stellen alle Mitreisenden fest, dass die Reise nach Brüssel jedem Europa etwas näher gebracht hat und die Gruppe noch stärker zusammengewachsen ist.